Rasseportrait

Veranlagung
Der Vizsla ist ein Arbeitshund der bis heute als Jagdgebrauchs-/Vorstehhund gezüchtet wird. Im Einsatz sucht der Vorstehhund grosse, offene Flächen mit Schnelligkeit und unermüdlicher Ausdauer präzise nach Wild ab. Wittert er welches, muss er in der charakteristischen Vorstehstellung verharren und darf sich erst auf Kommando des Jägers dem Wild nähern. Natürlich holt, apportiert und übergibt er die Beute wie Federwild, Hase oder Fuchs unversehrt dem Jäger.
Auch seine Schwimmleistungen sind beachtlich. Als wichtiger Jagdgehilfe bei der Entenjagd sucht er selbstständig den Schilfgürtel nach Enten ab, treibt diese aus der Deckung hoch und apportiert sie nach dem Schuss schnell – bevor diese im Wasser versinken – dem Jäger an Land.
Der Vizsla wird auch für die Nachsuche von verletztem oder angeschossenenem Wild eingesetzt, denn er verfügt über eine sehr gute Nase und zuverlässigen Spurwille. Da die grossen weiten Flächen in der Schweiz fast verschwunden sind, wird der Vizsla jagdlich erfolgreich als Alleskönner geführt.
Dies sind nur einige, unvollständige Ausführungen, doch steht fest, dass der Vizsla noch heute zu den professionellen Jagdgebrauchshunden mit Führereinfluss gehört und es in der Schweiz keine Trennung zwischen Leistungs- und Schönheitszucht gibt.


Beschäftigung
Einleuchtend, dass sich Hunde dieser Rasse nur bedingt mit simplen Spaziergängen zufrieden geben. Denn auch wenn er nicht jagdlich geführt wird, verliert er dieses Gen-Erbe nicht. Manche entwickeln eine sehr grosse Jagdpassion und es wird für Nichtjäger zur täglichen Herausforderung, diesen Trieb und Energien in andere Bahnen zu lenken. Eine von vielen Alternativen sind in den Spaziergang eingebaute Such-Aufgaben nach «verloreren» Gegenständen, Handschuhen, Schlüssel usw., ihr Vizsla wird begeistert sein. Oder man wählt die sportliche Ausbildung zum Fährten- und/oder Sanitätshund usw.. Lauffreudig wie er ist, macht ihm auch das Revieren grossen Spass.
Kann er seine hervorragende Nase nach seinem Naturell für tägliche Aufgaben einsetzen, zeigt er sehr viel Teamgeist und ist ganz bei der Sache. Zudem ist Nasenarbeit sehr anstrengend und lastet aus. In Kombination mit mindestens zwei Stunden Auslauf pro Tag, macht ihn das wunderbar glücklich, ausgeglichen und zufrieden.
Ein unterbeschäftigter Vizsla kann leicht zum Tyrann, ängstlich bis nervös-frustriert oder eigensinnig-stur werden.


Magyar Vizsla Drahthaar

Unterschiede

Beim viel selteneren Drahthaar-Vizsla wurde der Deutsch Drahthaar eingekreuzt. Neben dem Haarkleid ist der Drahthaar-Vizsla kräftiger gebaut und etwas schwerer, dafür bei jedem Wetter sehr wiederstandsfähig. Sein ausgeglichenes Temperament ist weniger agil als beim Kurzhaar. Seine Nase ist hervorragend ausgebildet und sein Wesen sanft und sympathisch.
Der Drahthaar zeigt sich sehr arbeitswillig, ausgesprochen gelehrig, ist ruhig und nervenstark und kann sich gut konzentrieren. Dank diesen hervorragenden Eigenschaften ist er auch als Rettungshund im Einsatz anzutreffen.
Der Drahthaar bekommt immer mehr begeisterte Anhänger und wird sicher in Zukunft auch im Hundesport vermehrt anzutreffen sein.